Besondere Stadtführungen über Wohnungslosigkeit und das Leben auf der Straße
Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen der Anna-Seghers-Schule machten sich in der ersten Woche nach den Sommerferien auf eine ganz besondere Tour durch die Hauptstadt.
Im Rahmen der alljährlichen Projektwoche des neuen Schuljahrs lernten die Teilnehmenden Berlin aus einer womöglich gänzlich neuen Perspektive kennen. So hatten die Kinder beispielsweise während der Stadtführungen in Charlottenburg, Berlin-Mitte und am Zoologischen Garten die Aufgabe, Strichlisten über gefundene Pfandflaschen zu führen. Damit machten die Stadtführer Dieter, Thomas und Uwe der Organisation querstadtein den Kindern eindrucksvoll deutlich, was es bedeutet, auf der Straße zu leben. Alle drei mussten in ihrem Leben die Erfahrung der Obdachlosigkeit machen oder tun dies auch heute noch. Mit ihren packenden Lebensgeschichten zogen sie die Schüler*innen in ihren Bann und wurden mit Fragen durchlöchert.
Ihre emotionalen Geschichten über Freundschaften und Konkurrenz sowie dem Überlebenskampf während der Corona-Pandemie schilderten eindrucksvoll das Leben auf der Straße.
Dass die Klasse am Ende der rund einstündigen Führung nur 40 Cent mithilfe der gefundenen Pfandflachen „verdient“ hat, untermauerte den erforderlichen Kampfgeist für ein Leben ohne Wohnung.
Nichtsdestotrotz waren alle Teilnehmenden nach Beendigung der Stadtführungen sehr begeistert und dankbar über die neuen Eindrücke und gingen aufgrund der Warmherzigkeit von Dieter, Thomas und Uwe mit einem Lächeln nach Hause.
Annika Hofmann